Wikipedia – Sand
arte: Sand – Zahlen und Fakten
World Atlas of Sands – Umfassende virtuelle Sandsammlung (Catalin Stefan, Dresden)
Sandsammlung von Daniel Helber
Sand – die neue Umweltzeitbombe (Frankreich 2013, 74 Min) — deutsche Fassung des Films Le sable – enquête sur une disparition bzw. Sand Wars von Denis Delestrac
greenpeace: Ressource Sand, jedes Sandkorn zählt – Interview mit Delestrac zum Film
Die Verwendung von Sand als „Formstoff“ für die Herstellung von Gußformen wird in der Metallindustrie seit hunderten von Jahren praktiziert und die Gießereiindustrie hat bis Heute die zum Einsatz kommenden „Sand-Formstoffe“ und die Modellformverfahren und Schabloniertechniken weit entwickelt [Link: Gießereigewerk]
Die Anwendung von Formsand als Schalungsmaterial, für die Bauteilherstellung aus mineralischen Baustoffen bspw. mit hydraulischen Bindemitteln (Zement, Beton, hydr. Kalke, Putze, etc.) oder mit nicht hydraulischen Bindemitteln (Luftkalke, Gips, Lehm, etc.), wurde bisher noch nicht wissenschaftlich untersucht.
eigentlich Grund
Mit Formsanden steht ein vielseitiges und wiederverwendbares Schalungsmaterial zur Verfügung,
welches geometrische Restriktionen und Grenzen in der formgebenden Bauteilherstellung (bspw.
Betonbau) für die Entwicklung von geometrisch komplexen und freigeformten (Leicht-)Baustrukturen
überwindet und darüber hinaus eine wirtschaftliche und nachhaltige Schalungsmethode verspricht.
Die eingesetzten Quarzsande und Tonminerale sind hochwertige Gießereiprodukte, die innerhalb ihres Bereiches den aktuellen Stand der Technik repräsentieren.
Darüberhinaus sind im Betonbau direkte Formherstellungsverfahren erforderlich, da die im Metallbau üblichen Modellformverfahren, auf Grund der Bauteilgröße, nicht verwendet werden können. Manuelle Schablonierverfahren. Maschinelle schablonierverfahren.
Umweltverträglichkeit, Wiederverwendbarkeit in einem Kreislaufsystem und unkomplizierte Wiederaufbereitung, die bspw. auf den Siebanlagen der Sandhersteller möglich sind, wurden hier als strickt einzuhaltendes Anforderungsprofil gesetzt.
Die gewählten Formsandrezepturen bestehen ausschließlich aus den natürlichen Materialien von Quarzsanden, Tonkomponenten und Wasser und enthalten keine weiteren chemischen Bindemittel oder andere chemische Komponenten.
Je nac Anwednung bedarf es einer variation der Rezepturkomponenten, je nach dem ob hier im additiven oder subtraktiven Verfahren der Sand bearbeitet wird. Für den Fall gleichzeitig verschiedener
Anwendungen sind dann jeweils ein Kompromiss in der Rezeptur zu finden. Die variantsmöglichkeiten
in der Rezeptur eröffnen eine unglaubliche Vielfalt an Einsatz und bearbeitungsmöglichkeiten.
Darüber hinaus kann der der Formsand auch gefroren werden und eröffnet somit auch die Möglichkeit einer subtraktiven „spanabhebenden“ Bearbeitung.
Es scheint auf den ersten Blick paradox zu sein, Sand als Schalungsmaterial zu verwenden, um den Verbrauch von Sand als begrenzte Ressource einzuschränken. Sand wird hier jedoch in einem Kreislaufsystem wiederverwendet und nicht verbraucht. Darüber hinaus ermöglicht gerade die Verwendung von Sand als Schalungsmaterial die Herstellung von Leichtbaustrukturen aus Beton, in denen der Baustoff Beton besonders materialeffizient eingesetzt werden kann und somit schlussendlich zu einer erheblchen Reduzierung der Einsatzvolumina des Baustoffes Beton führt.